Lamacards im Fokus: Zweifelhafte Handlungen im TCG-Markt

Lamacards im Fokus: Zweifelhafte Handlungen im TCG-Markt

Der Markt für Trading Card Games wächst rasant - doch mit dem Boom steigt auch die Zahl unseriöser Händler. Immer mehr Verkäufer nutzen künstliche Verknappung, überteuerte Preise und Glücksspiel-Mechanismen, um schnelle Gewinne zu erzielen. Ein Name, der in letzter Zeit immer häufiger kritisch diskutiert wird, ist Lamacards.

Viele Sammler berichten von fragwürdigen Geschäftspraktiken, die sowohl der Community als auch dem Vertrauen in den Markt schaden.

 

Überteuerte Preise durch künstliche Verknappung

Beim Release des neuen Pokémon Sets Terrestial Festival EX lag der Marktpreis für ein komplettes Display bei etwa 59 €. Da das Set jedoch stark nachgefragt war und es zeitweise Engpässe gab, nutzte Lamacards die Situation aus und verkaufte lediglich zwei Booster für 24,99 €.

Das entspricht einem Preis, der weit über dem eigentlichen Marktwert liegt. Viele Sammler sehen darin keinen normalen Aufschlag mehr, sondern klare Abzocke. Händler, die so handeln, nutzen gezielt die Leidenschaft und Ungeduld der Käufer aus und verstärken künstlich die Verknappung, um ihre Marge zu maximieren.

 

Casino-Stream auf Whatnot: Warum der Fall Lamacards besonders brisant ist

Neben den überteuerten Preisen fällt Lamacards auch durch Casino-Streams auf der Plattform Whatnot auf. Dabei werden Produkte in Glücksrädern oder sogenannten "Wheels" angeboten. Grundsätzlich ist dieses Verkaufsformat nicht per se problematisch - wenn es transparent und nachvollziehbar gestaltet wird

Bei Lamacards jedoch kam es zu einem Vorfall, der die Brisanz dieser Formate zeigt: Es wurden 10 garantierte Hits angekündigt. Unerwartet kauften die Kunden alle Lose leer, was Lamacards offenbar nicht einkalkuliert hatte.
Die Folge: Alle Packs mussten geöffnet werden. Am Ende fehlten jedoch 6 der zugesagten Hits - ein klarer Fall von gebrochenem Versprechen, den viele Käufer als Betrug einstufen.

 

Das Statement von Lamacards

In ihrer Instagram-Story reagierte Lamacards später auf die Vorwürfe und schrieb:

Wie viele von euch bereits mitbekommen haben, ist uns bei einem unserer Streaming Produkte ein Fehler unterlaufen. Diesen haben wir im Stream erläutert und erklärt, als auch unsere Lösung wie wir mit dem Fehler umgehen werden. Alle bestellungen von diesem Produkt werden erstattet, Läufer konnten ihre Karten oder den Tophit behalten. uns ist wichtig, dass bei unseren Fehlern niemand aus unserer Community darunter leidet. (...) Wir entschuldigen und hiermit auch nochmal offiziell bei allen Leuten, die von diesem Vorfall betroffen worden sind."

Damit räumt Lamacards zwar den Fehler ein und verspricht Kompensation - doch der Schaden ist bereits angerichtet. Vorfälle wie dieser zeigen, wie schnell fehlende Transparenz in handfesten Vertrauensverlust umschlagen kann.

 

Warum diese Praktiken gefährlich sind

  1. Verlust von Vertrauen
    Überteuerte Preise und fehlerhafte Casino-Formate untergraben das Vertrauen der Käufer.
  2. Finanzielle Ausbeutung
    Kunden zahlen deutlich mehr als den realen Wert und riskieren Verluste.
  3. Jugendliche im Fokus
    Die Zielgruppe ist oft jung und besonders anfällig für Hype-Mechanismen.

 

Wie könnt ihr euch schützen?

  • Preise vergleichen - Schaut euch immer mehrere Quellen an.
  • Seriöse Händler unterstützen - Achtet auf Transparenz und faire Geschäftsmodelle.
  • Livestreams kritisch prüfen - Seröse Anbieter zeigen klar nachvollziehbar, wie ihre Formate funktionieren.
  • Community nutzen - Sprecht offen über schlechte Erfahrungen.
  • Bauchgefühl ernst nehmen - Wirkt ein Angebot zweifelhaft, lieber Abstand nehmen.

 

Fazit

Die aktuellen Vorfälle um Lamacards machen deutlich, dass selbst etablierte Händler nicht vor zweifelhaften Praktiken gefeit sind. Überteuerte Boosterpreise und ein manipuliertes Casino-Format auf Whatnot sind nicht nur unglücklich, sondern untergraben das Vertrauen in die gesamte Trading-Card-Game-Community.

Wichtig ist dabei die Differenzierung: Casino-Streams können funktionieren, wenn sie transparent und fair aufgezogen werden. Doch bei Anbietern wie Lamacards, die durch fehlende Transparenz und gebrochene Versprechen auffallen, ist höchste Vorsicht geboten.

Unterstützt faire Händler, meidet zweifelhafte Anbieter und helft mit, dass die Szene langfristig gesund und vertrauensvoll bleibt.


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